127 109. Mantua. Der Arbeiter Arturo Ferri wurde auf der Straße an.- gefallen und durch drei Dolchstiche. in das Rückgrat getötet. Der L•eichnam wurde in den Chausseegraben geworfen. 110. Ca so r i a (N e a p .e 1). Fascisten provozierten in der Straßenbahn einen Streit mit dem Schaffner Raffaele Avelloni!, der durch einen Revolverschuß getötet wurde. · 111. Cast e 1 mag g i o re. Ein Automobil mit vier Fascisten hielt vor der Tür des Kommunisten Oasperini; er wurde herausger-ufen und dann durch Revolverschüsse getötet. N o v ein b e r 1923. 112. V a r e ,s e. Fascisten erschienen bei der Vereinigung der früheren Kriegsteilnehmer, weil diese auf der Einladungskarte zu ihrem Fest den Satz angebracht hatten: ,,Sonne der Zukunft". Sie griffen mit Stöcken und Revolvern an und töteten den Arbeiter Ramponi Ougl,ielmo, einen früheren Kriegsteilnehmer. 113. Piz z i d im o n t e (Pr a t o). Sechs fasdstische Bürgerwehrmänner überfielen nachts deq Nuti Adamo und töteten ihn durch Re114. volverschüsse. - Am selben Tage knallte eine Gruppe von Fascisten Revolverschüsse ab und rief dadurch eine Panik unter den Verladern und Schiffern hervor. Am nächsten Morgen wurde der holländische •Matrose Leandro · Brussar, der einen Schuß in den Brustkasten erhalten hatte, tot aufgefunden, und später fand man auch die Leichen eines andern Matrosen und eines Schiffers. 115. A v ,ez z an o. Ueberfallen und fürchterlich mißhandelt wurden De J ulUs, Orsini und he Sanctis. 116. Pavia. Der ehemalige Bürgermeister von Pavia, Prof. Malagugini, wurde von Fascisten roh mißhandelt, weil er den Urheber einer Korrespondenz, die das Blatt „Die Gerechtigkeit" abgedruckt hatte, nicht nennen wollte. · Dasselbe geschah dem Dr. Cantoni. 117. T ur r o. Fascisten drangen in ein Wirtshaus und schleppten die Anwesenden mi,t Gewalt in das Quartier der Fascisten, wo sie geprügelt wurden. 118. Mir an d o 1a. Fascistische Bürgerwehrmän:ner zitierten gegen Mitternacht mit regulärem Befehi einen gewiissen Beraldi zur Kaserne und verlangten von diesem alten Mann eine Erklärung des Inhalts, daß er seine eigene Tochter mißbraucht, geschwängert und ihr Kind beiseite geschafft habe. Der Beschuldigte leugnete hartnäckig in einer Weiise, die den Zorn der improvisierten Richter hervorrief, die ihn nun mit Stöcken schhtgen. Der Unglückliche schrie um Hilfe, aber vergebens; denn die Kaserne befand sich im Palast der Unterpräfektur. Beraldi wurde tot hinausgetragen, und nach dem Befund der zahlreichen Verletzungen an verschiedenen Körperteilen und speziell am Kopf steht es fest, daß der Tod durch die erhaltenen Stockschläge eingetreten ist. 119. Ca r rar a. Um für einen Totschlag Rache zu nehmen, machten Fascisten Jagd auf die Brüder Secchiari; von denen einer durch einen Karabinerschuß getötet wurde, während der ·,andere in die · Tiefe eines Bergtals abstürzte und dort schwer verletzt liegen blieb . . •
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